20000902 Die Ärzte (HardPopDays, Mannheim)

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Die Ärzte spielten bei den HardPopDays, außerdem noch Bad Religion und die BloodhoundGang… leider war zeit- und geldmäßig nur ein Termin von den sechs möglichen drin, und in Mannheim spielten DÄ zweieinhalb Stunden. Also natürlich Mannheim…
Um 11 sollte es losgehen – aber natürlich durften wir erst noch ziemlich lange auf dem Gelände warten, bis wir in die Maimarkthalle reingelassen wurden.
Dort spielten dann zuerst M… (vielleicht Machine Head? Die konnten sich nicht so richtig artikulieren…), dann die Donots, A, Millencolin, 5 Sterne Deluxe – und dann wurde es langsam interessant. Als nächstes spielten Bad Religion. Super Show, leider war etwas sehr wenig Platz im Publikum…
Und dann der erste Höhepunkt: Die BloodhoundGang. Wie toll deren Show immer ist, hört man ja in allen Gästebüchern und Tourberichten: Sauerkraut-Wettessen, Publikumswettschwimmen, Geld für’s Ausziehen und Küssen,…
Alles, was auf der Bühne nicht niet- und nagelfest war, wurde ins Publikum geschmissen – von Flaschen, Bierbechern und CDs angefangen bis hin zu einem Sauerkrauttopf und Schlagzeugständern. Neu war allerdings die Idee, einen Schuh, der auf die Bühne geflogen war, anzuzünden. Spontan fing das Publikum an mit “The shoe is on fire…” *lol*
Als letzte Vorgruppe (hähähä… *g*) spielten dann die Fantastischen 4. Die Stimmung war ziemlich gut, aber man könnte sich eigentlich genauso gut eine CD anhören – bis auf den Special Guest bei “Mfg”, kein Geringerer als Hobbyrapper und Profigitarrist F.U. aus B. (aus B.).
Und mit zwanzig Minuten Verspätung kamen dann endlich die Ärzte auf die Bühne! (Nur um das klarzustellen: Fast alle Bands waren ziemlich gut, die Stimmung war auf jeden Fall super! Aber doch ein bißchen viel Vorprogramm für die beste Band der Welt…)
Los ging es wie immer mit “Wings of love”, dazu kamen die drei tanzend auf die Bühne und legten – auch wie immer – mit Dauerwelle vs. Minipli los. Danach kam “Ein Lied für Dich”, “Hurra” und der “Schundersong”. Die Fans waren deutlich lauter als auf den letzten Konzerten – was vielleicht auch daran lag, daß deutlich mehr Sauerstoff in der Halle war.
Schon ziemlich bald kündigten DÄ ein Lied an, das sehr, sehr alt ist – älter als das Universum. Dieses Lied sollte auch den “Freunden in Grün, die hier überall stehen” gefallen… äh, ja. Es kam “Claudia hat ‘nen Schäferhund” – die Strafe (falls es eine gibt…) wird wohl aus der Portokasse bezahlt, oder?
Die Vorgruppen waren auch an DÄ nicht spurlos vorübergegangen: “Hütchenspiel” wollten die drei doch tatsächlich in einer HipHop-Version spielen! Aber “unsere Version ist besser” – und dann kam das Lied doch noch richtig… *aufatme* Allerdings diesmal ohne “No Hütchen no Spiel”… weiß jemand noch, was in der Mitte kam?!?
Vor dem Seitenwechsel spielten die drei auch noch “Ignorama” und “Liebe & Schmerz” – aber die Reihenfolge der Songs kriegen wir nicht mehr zusammen…
Da die Bühne so groß war, konnten Rod und Farin natürlich nicht einfach von einer Seite zur anderen gehen – da mußten schon Motorräder her! Wenn auch im Miniaturformat… *g*
Jetzt kam zuerst “Vermissen, Baby”, dann schnappte Rod sich seine 12saitige Gitarre (das war also der Trick… *gg*) und fing an, wild rumzuscatten. Auf der Gitarre gab’s ein kleines Freestyle-Solo, und dann kam endlich der halbe Lovesong. Dafür erntete er einen Riesen-Applaus, und Bela und Farin bedankten sich überschwenglich – auch im Namen der Crew und der Securities. Nach “Friedenspanzer” wurden dann die Seiten wieder gewechselt – wieder mit den Motorrädern. Die Dinger müssen sich schließlich lohnen!
Bela hielt daraufhin einen kleinen Vortrag über Rockstars – das Geheimrezept von Jon Bon und Slatko, beides richtige Heavy Metaller, ist, daß sie kein Fleisch essen. Hin und wieder mal eine Bulette, okay, oder ein Würstchen – aber das ist ja kein Fleisch. Jedenfalls essen sie nichts, was vier Beine hat. Farin: “Und was ist mit Hühnchen? Die haben ja nur zwei Beine. Ist das okay?” Bela: “Ja, Farin, Hühnchen ist okay.” Farin: “Und Walfische? Die haben überhaupt keine Beine!” Bela: “Ja, wenn du Japaner bist, sind Walfische auch okay.” Farin: “Und was ist mit behinderten Rindern, wenn…” Bela (genervt): “FARIN!” Farin: “Ist okay, ich hör ja schon auf…”. Und dann kam natürlich “Ich eß Blumen.”
Danach kam ein Lied, in dem das Wort mit F eine zentrale Rolle spielt – man könnte sagen, es bildet den Höhepunkt des Liedes… Gwendoline. Nach “Rebell” (Text: gekonnt! *gg*) und “Wie am ersten Tag” kam dann erst mal ein kleiner Zwischengesang (wie gesagt: die Reihenfolge der Titel ist rein spekulativ, woher soll’n wir das denn wissen?!?). Rod meinte zu Farin: “Spielen wir hier nur vor 20 Leuten?” – wir waren wohl zu leise… Farin war seiner Meinung und fing an mit “Die Leudde… die Leudde… sind durch!” Schließlich waren ja vorher 5 Sterne auf der Bühne… nach ein paar Sprechchören waren die drei aber davon überzeugt: “Die Leudde sind ein bißchen durch”. Und nachdem wir ihnen kurz was vorgepogt hatten, hieß es: “Die Leudde… die Leudde woll’n 10 Sekunden Pogo tanzen.”
Und weil das mit dem Mitsingen ja so gut geklappt hatte, sollten wir beim “lustigen Astronaut” schon vorher singen – “und während dem Lied wollen wir absolute Stille – wir werden das mal überprüfen!”.
Natürlich sangen trotzdem alle mit… na ja, die drei waren ziemlich sauer drüber – sie wollten uns sogar verprügeln. Als Bela auf’s Publikum losging, wurde es direkt leiser, Farins Drohgebärden waren nicht so erfolgreich – wer hat schon Angst vor ‘nem Gorilla beim Balztanz? *kopfeinzieh*
In Anspielung auf Bad Religion (“Ba ba ba ba – raise your voice”) und Fanta 4 (“Fa fa fa fa – fanta 4”) kam natürlich auch von unseren Göttern eine Version: “Bla bla bla bla – blas mir ein’n!” Typisch… *g*
Dann kam die traditionelle Frage, diesmal leicht abgewandelt: “Wieviel sind 500+500+500+500 Mädchen?” – die Antwort war wohl nicht so ganz eindeutig, denn auch nach vielen Versuchen verstanden die drei nur “seidausemejen” oder so… aber sie spielten einfach “2000 Mädchen”. Danach bemerkte Farin noch, daß dieses Lied erst durch die Liberalisierung des Telefonpreismarktes möglich geworden ist, denn neuerdings kann man mit einer einzigen Telefonkarte bis zu 80 Mädchen anrufen! Und eine kleine Rechenaufgabe: “Wieviele Telefonkarten braucht man für 2000 Mädchen?”
Bei Schopenhauer wurde wieder “Großer Bruder” gespielt – diesmal sang Bela sogar in der richtigen Tonart. An “It’s my life” trauten sie sich bei “Radio brennt” allerdings nicht mehr ran (bei den letzten Pleiten verständlich…), stattdessen kam wieder das von der Geheimtour bekannte “Bad touch”. Am Ende wurde das Radio allerdings nicht angezündet, sondern angepißt, und dementsprechend brannte es natürlich auch nicht, sondern es stank…
Dann wurde Farin ernst und brauchte gar nicht viel sagen; die “Nazis raus”-Rufe sprachen für sich. Es folgte “Schrei nach Liebe” und vor dem letzten Lied verriet Farin uns noch ein großes und gutgehütetes Geheimnis, das von Vater Rockstar an Sohn Rockstar und von Mutter Rockstar an Tochter Rockstar weitergegeben wird: Es gibt ein Zauberwort, durch das sie wieder auf die Bühne kommen würden! Bela überlegte gleich: “Ficken!”, aber Farin wies darauf hin, daß dieses Zauberwort drei Silben haben sollte. Also so wie “Flughafen” – das löste natürlich “Flughafen, Flugh
afen”-Sprechchöre aus. Und Farin ga
b noch einen weiteren Hinweis: Das Wort reimt sich auf Mugabe, den Präsidenten von – äh – Simbabwe. Bela: “Wir tun hier was für eure Bildung! Da geht ihr auf ein Punkkonzert und lernt noch was!”
Also spielten sie zum Abschluß noch “Ist das alles?” und verschwanden. Nach ein paar Minuten “Flughafen”-Rufen kamen DÄ wieder auf die Bühne und protzten rum: “Wir können ja mal einen aktuellen Charts-Hit spielen. Wie wär’s mit der Nummer… hmm… 5?” Und das ist im Moment “Wie es geht”.
Danach folgte (evtl… siehe oben!) “Ohne Dich” und dann das Intro zu “Elke”, aber nur das Intro. Dann sah Farin ein Plakat im Publikum, auf dem “Roter” stand und daneben ein Gemälde, das, na ja, ganz entfernt vielleicht tatsächlich einen Minirock darstellen konnte. Also kam dann “Es war bei uns im Supermarkt…”, allerdings war Bela danach etwas perplex. Er wußte erst, was los war, als Farin ihm sagte, welches Lied er spielen wollte – vielleicht war es aber auch nur ein Abstimmungsproblem (“Spielen wir’s jetzt?”) und kein Alzheimer (“Also, ich kenn den Anfang. Aber wozu gehört er?!?”).
Und dann kam der Höhepunkt eines jeden Ärzte-Konzerts: “Elke”. Der Anfang verlief noch relativ “normal” – mal abgesehen davon, daß Bela zum Bühnenrand wankte, dort umfiel und sich von Brian wiederbeleben ließ (gute Schauspielleistung! *lob*). Farin erzählte derweil, daß auf dem Friefhof ja kein Platz war und Elke deshalb ganz in der Nähe von Mannheim begraben ist. “Ihr dürft dreimal raten, wo.” Elke lag dort, und alles war wabbelig und schlabbrig, aber Fett wird ja hart mit der Zeit. Und daher kam man auf die Idee, eine Mehrzweckhalle zu errichten. “Elke ist also unter euch. Und neben euch. Und vor und hinter euch. Und über euch!”. Iiih!
Und dann gab’s ein kleines Koordinationsproblem… normalerweise kommt Farin ja immer irgendwie wieder auf “Platz”, diesmal wollte er direkt mit “Elke” wieder anfangen. Allerdings hat Rod das nicht so ganz mitgekriegt, und nach zwei Takten hörten Farin und Bela wieder auf, um es mit Rod nochmal zu spielen.
So weit, so gut. Einziges Problem: Es gab ständig große Feuerwerke (vielleicht zu große Feuerwerke für ‘ne Halle, jedenfalls fanden das die Leute in den ersten Reihen…), und der Pyrotechniker hat den Abbruch nicht mitgekriegt! Das Feuerwerk ging also pünktlich in der Stille los, und die drei guckten etwas beömmelt von hinten dem Feuerwerk zu und mußten warten, bis es abgebrannt war… *lol*
Irgendwann kam auch “Westerland” – Bela: “Das Lied über einen Aufkleber!”. Farin: “Über einen Aufkleber?” Bela: “Ja, über einen Aufkleber, der die Form einer Insel hat!” Farin (singt): “Dies ist ein Lied … über einen Aufkleber, der die Form einer Insel hat.” Dabei hatte Rod dann auch seinen Westerland-Baß und sprühte am Ende Funken.
Nach der zweiten Zugaben-Pause kamen dann die Minimotorräder wieder zum Einsatz. Bela und Rod fuhren wie wild über die Bühne, und irgendwann wurde es Farin zu bunt und er fing an mit “Langweilig”. Als er gerade angefangen hatte zu singen, stand auf einmal Rod direkt neben ihm und hupte… klar, er mußte ja auch da durch, die Bühne war ja soooo eng! *lol* Aber Farin guckte etwas irritiert, und Rod hatte wirklich einen Lacher auf seiner Seite!
Und dann waren sie eigentlich schon fertig, aber sie hatten noch Zeit. Also fragten sie: “Wer will nicht mehr ein Lied von uns hören?” Publikum: — Farin: “Wollt ihr noch ein Lied hören?” Publikum: “Nein!” (Hee, ihr – das war eindeutig ein Nein, kein Ja!!!) Sie verstanden aber ein Ja und meinten, daß sie ja auch noch mehr Lieder spielen würden…
Rod fing gleich an mit “Du willst mich küssen”, danach gab es Wunschkonzert. Aber die Ohren scheinen echt nicht mehr in Ordnung zu sein, die drei brauchten fünf Minuten, um einen Wunsch zu verstehen – und dann beschlossen sie, was anderes zu spielen, das sich keiner gewünscht hatte. Aber im letzten Moment hatte Andy noch einen Wunsch, nämlich “Ich bin reich”. Das wurde dann auch sofort gespielt – dabei schenkte Bela Andy erst einen Stick und kletterte dann auf dessen Schultern, um einmal quer durch den Graben zu reiten! Und ich Trottel war mit Fotografieren beschäftigt… *seufz* Nu ja, hoffentlich wird das Bild zumindest was. War jedenfalls cool.
Dann kam noch “Zu spät”, das Bela mit fluoreszierenden Stöcken spielte. (“Du liebst ihn nur, weil er ein Auto hat, und nicht wie ich ein winziges Motorrad!”)
Zum Abschluß gab es tatsächlich wieder “Gute Nacht”, diesmal in einer schnellen Gospel-Version, und zur Verabschiedung eine Pyramide.
Nach dem Konzert gab’s dann erstmal ein kleines Sit-in mit den altbekannten Leuten (Gruß an alle!) bis die Securities uns rausschmissen, ein neues T-Shirt, eine kleine Absprache zwecks Übernahme einer Live-Show (wer Zeit hat, sollte am 3.10. zu Tobi Schlegl in die Sendung! Meldet Euch…), CD-Deals und nach einiger Warterei auch noch Autogramme! *freu* Auch wenn das diesmal etwas schwieriger war (“Habt Ihr Backstage-Pässe?” – “Äh… nein. Aber…” Nu ja, brauchte man dann doch nicht…). Und da sich nur wenige Leute hingewagt hatten, war natürlich auch viel Zeit und Platz für Fotos, Autogramme und Gespräche.
Sprich, das Konzert war spitze und das Vorprogramm auch nicht übel. Schade, daß wir nur einmal HardPopDays mitgenommen haben – aber immerhin genau den richtigen Termin! *freu*

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